APPLE STATEMENT 15 März 2019

Stellungnahme zu den Behauptungen von Spotify

Wir sind überzeugt, dass Technologie ihr wahres Potenzial entfaltet, wenn wir sie mit menschlicher Kreativität und Einfallsreichtum ausstatten. Von Anfang an haben wir unsere Produkte, Software und Services entwickelt, um Künstlern, Musikern, Kreativen und Visionären zu helfen, das zu tun, was sie am besten können. 
Vor sechzehn Jahren haben wir den iTunes Store mit der Idee ins Leben gerufen, dass es einen vertrauenswürdigen Ort geben sollte, an dem Nutzer grossartige Musik entdecken und kaufen können und jeder Kreative fair behandelt wird. Das Ergebnis revolutionierte die Musikindustrie und unsere Liebe zur Musik und den Menschen, die sie machen, sind bei Apple tief verwurzelt.
Vor elf Jahren brachte der App Store die gleiche Leidenschaft für Kreativität in den Bereich mobiler Apps. In dem Jahrzehnt seit seiner Gründung hat der App Store dazu beigetragen, viele Millionen Arbeitsplätze zu schaffen, mehr als 120 Milliarden US-Dollar für Entwickler zu generieren und neue Industrien zu schaffen, indem Unternehmen gegründet wurden, die sich ausschliesslich im App Store-Ökosystem entwickelt haben. 
Im Kern ist der App Store eine sichere Plattform, auf der die Nutzer auf die von ihnen entdeckten Apps und durchgeführten Transaktionen vertrauen können. Und Entwickler, vom gerade erst beginnenden bis hin zum etablierten, grösseren Unternehmen, können sich darauf verlassen, dass für jeden die gleichen Regeln gelten. 
So sollte es auch sein. Wir wollen, dass sich noch mehr Unternehmen im App-Umfeld entwickeln können – auch solche, die in Teilen mit unserem Geschäft konkurrieren, weil sie uns dazu bringen, besser zu werden.
Was Spotify fordert, ist etwas vollkommen anderes. Nachdem Spotify den App Store jahrelang genutzt hat, um sein Geschäft enorm auszubauen, ist Spotify bestrebt, alle Vorteile des App Store-Ökosystems – einschliesslich der beträchtlichen Einnahmen, die es mit Kunden des App Store erzielt – einzubehalten, ohne einen Beitrag zu diesem Marktplatz zu leisten. Gleichzeitig verbreiten sie die Musik, die man schätzt, während sie immer kleinere Beiträge an die Künstler, Musiker und Songwriter leisten, die sie erschaffen – und gehen sogar so weit, diese Kreativen vor Gericht zu stellen. 
Spotify hat jedes Recht, sein eigenes Geschäftsmodell festzulegen, aber wir fühlen uns verpflichtet zu reagieren, wenn Spotify seine finanzielle Motivation hinter irreführender Rhetorik verbirgt, über das wer wir sind, was wir aufgebaut haben und was wir tun, um unabhängige Entwickler, Musiker, Songwriter und Kreative sämtlicher Couleur zu unterstützen. 
Deshalb wollen wir zu einigen Hauptpunkten Stellung nehmen:

Spotify behauptet, wir blockieren ihren Zugang zu Produkten und Updates ihrer App. 

Um das direkt klarzustellen: Wir haben im Auftrag von Spotify fast 200 App-Updates genehmigt und verteilt, was zu über 300 Millionen Downloads der Spotify-App geführt hat. Zu Ausnahmefällen kam es, wenn Spotify über Updates versucht hat, die Regeln zu umgehen, die für jede andere App auch gelten.
Wir haben häufig mit Spotify zusammengearbeitet, um ihnen zu helfen, ihren Service auf mehr Geräten und Plattformen anzubieten:
  • Als wir uns mehrmals an Spotify bezüglich möglicher Unterstützung für Siri und AirPlay 2 gewendet haben, haben sie uns gesagt, dass sie daran arbeiten. Wir stehen bereit, ihnen zu helfen, wo immer wir können. 
  • Spotify ist tief in Plattformen wie CarPlay integriert und sie haben Zugriff auf die gleichen Tools und Ressourcen zur App-Entwicklung wie jeder andere Entwickler. 
  • Ganz besonders überraschend fanden wir die Behauptungen von Spotify zur Apple Watch. Als Spotify im September 2018 seine Apple Watch-App einreichte, überprüften und genehmigten wir sie mit dem gleichen Prozess und der gleichen Geschwindigkeit, wie bei jeder anderen App. Die Spotify Watch App ist aktuell die Nr. 1 App in der Kategorie Watch Musik.
Spotify steht es frei, Apps für unsere Produkte und Plattformen zu entwickeln – und auf diesen zu konkurrieren und wir hoffen, dass sie das tun.

Spotify will alle Vorteile einer kostenlosen App, ohne diese kostenlos anzubieten. 

84 Prozent der Apps im App Store zahlen nichts an Apple, wenn Anwender die App herunterladen oder nutzen. Das ist keine Diskriminierung, wie Spotify behauptet; das ist exakt so geplant:
  • Für Apps, die für Anwender kostenlos sind, wird von Apple nichts berechnet. 
  • Für Apps, die ausschliesslich durch Werbung Einnahmen erzielen – wie einige kostenlose Lieblingsspiele vieler Nutzer – wird von Apple nichts berechnet. 
  • Geschäftsvorgänge bei Apps, bei denen Anwender digitale Waren ausserhalb der App abonnieren oder kaufen, werden von Apple nicht berechnet. 
  • Für Apps, die physische Waren verkaufen – einschliesslich Fahrvermittler oder Lieferdienste für Essen, um nur einige zu nennen – wird von Apple nichts berechnet.
Der einzige Beitrag, den Apple verlangt, ist für digitale Waren und Dienstleistungen, die innerhalb der App über unser sicheres In-App-Kaufsystem erworben werden. Wie Spotify betont, beträgt der Umsatzanteil im ersten Jahr eines Jahresabonnements 30 Prozent – aber sie haben vergessen zu erwähnen, dass dieser in den Jahren danach auf 15 Prozent sinkt. 
Das ist nicht die einzige Information, die Spotify vergessen hat im Hinblick darauf zu erwähnen, wie sein Geschäft funktioniert:
  • Die Mehrheit der Kunden nutzt ihr kostenloses, werbegestütztes Produkt, das keinen Beitrag zum App Store leistet. 
  • Ein erheblicher Teil der Kunden von Spotify kommt durch Partnerschaften mit Mobilfunkbetreibern. Dies führt zu keinem Beitrag für den App Store, erfordert aber von Spotify die Zahlung einer ähnlichen Vertriebsgebühr an Händler und Mobilfunkbetreiber.  
  • Schon jetzt fällt nur ein winziger Bruchteil ihrer Abonnements unter das Modell des Umsatzteilens von Apple und Spotify fordert, dass dieser Teil auf Null gesetzt wird.
Wir möchten klarstellen, was das bedeutet. Apple verbindet Spotify mit unseren Nutzern. Wir stellen die Plattform zur Verfügung, über die Nutzer die App von Spotify herunterladen und aktualisieren können. Wir teilen wesentliche Werkzeuge zur Softwareentwicklung, um die App-Entwicklung von Spotify zu unterstützen. Und wir haben ein sicheres Zahlungssystem aufgebaut – kein triviales Unterfangen – das es den Nutzern ermöglicht, In-App-Transaktionen zu vertrauen. Spotify bittet darum, all diese Vorteile zu erhalten und gleichzeitig 100 Prozent der Einnahmen zu behalten. 
Ohne das App Store-Ökosystem wäre Spotify nicht das Unternehmen, das es heute ist, aber jetzt nutzt es seine Grösse, um zu vermeiden zur Erhaltung dieses Ökosystems beizutragen. Wir denken, dass das falsch ist. 

Was hat das mit Musik zu tun? Sehr viel.

Wir teilen Spotifys Liebe zur Musik und ihre Vision, Musik mit der Welt zu teilen. Worin wir uns unterscheiden ist, wie man dieses Ziel erreicht. Hinter der Rhetorik verbirgt sich das Ziel von Spotify, mehr Geld mit der Arbeit anderer zu verdienen. Und es betrifft nich nicht nur den App Store, bei dem sie versuchen alles herauszuholen, sondern auch Künstler, Musiker und Songwriter. 
Erst diese Woche verklagte Spotify Urheber aus dem Musikbereich, nachdem das US Copyright Royalty Board Spotify in einer Entscheidung aufgefordert hatte, seine Lizenzgebühren zu erhöhen. Das ist nicht nur falsch, sondern stellt einen echten, bedeutenden und schädlichen Rückschritt für die Musikindustrie dar. 
Apples Herangehensweise war schon immer, den Kuchen für alle zu vergrössern. Durch die Schaffung neuer Marktplätze bieten wir mehr Möglichkeiten – nicht nur für unser Business – sondern auch für Künstler, Kreative, Unternehmer und jeden "positiv Verrückten" mit einer guten Idee. Das liegt in unserer DNA, es ist der richtige Ansatz, um die nächsten grossen App-Ideen zu entwickeln und das ist letztendlich besser für alle Kunden. 
Wir sind stolz auf die Arbeit, die wir geleistet haben, um Spotify beim Aufbau eines erfolgreichen Unternehmens zu unterstützen, das Hunderte von Millionen von Musikliebhabern erreicht, und wir wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg – schliesslich ist genau dies der eigentliche Grund für die Gründung des App Store gewesen.

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