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Tristram Ingham nutzt das iPhone in „The Lost Voice.“
Der Fürsprecher von Menschen mit Einschränkungen, Tristram Ingham, am Set von Apples „The Lost Voice“.
Accessibility 30 November 2023
Wenn er sich vorstellt, beginnt Tristram Ingham oft mit einem Te Reo Māori-Gruss, bevor er ins Englische wechselt. Die Stimme des gebürtigen Neuseeländers ist freundlich, sanft und sicher, jedes Wort sorgfältig gewählt und platziert. Als Mediziner, akademischer Forscher und Leiter einer Gemeinschaft für Menschen mit Einschränkungen sind Inghams Worte seine Stärke.
Ingham leidet an fazioskapulohumeraler Muskeldystrophie (FSHD), einer fortschreitenden Muskeldegeneration, die im Gesicht, in den Schultern und in den Armen beginnt und schliesslich dazu führen kann, dass er nicht mehr sprechen, nicht mehr essen und in einigen Fällen nicht mehr blinzeln kann. Seit 2013 sitzt er im Rollstuhl, und in den letzten Jahren hat er Veränderungen an seiner Stimme bemerkt.
„Ich merke, dass es am Ende eines langen Tages immer schwieriger wird, meine Stimme zu erheben“, sagt er und erzählt von einem frustrierenden Vorfall, der sich vor kurzem ereignet hat: „Erst letzten Monat wollte ich auf einer Konferenz einen Vortrag halten, und es stellte sich heraus, dass ich an diesem Tag wegen meiner Atmung nicht in der Lage war, zu sprechen. Also musste ich jemanden bitten, für mich zu sprechen, obwohl ich den Vortrag verfasst hatte.“
Es ist möglich, dass Ingham in Zukunft überhaupt nicht mehr sprechen kann. „Ich bin mir auf professioneller Ebene sehr bewusst, dass es immer schwieriger wird, meine Stimme zu benutzen. Ich weiss, dass ich mit zunehmender Müdigkeit leiser werde und schwerer zu verstehen bin“, sagt er und verweist auf die kognitive Dissonanz einer fortschreitenden Krankheit. „Aber auf menschlicher Ebene blende ich das aus, denn was kann man dagegen tun?“
Tristram Ingham spricht den Film „The Lost Voice“ von Apple, der für den Internationalen Tag der Menschen mit Einschränkungen aufgenommen worden ist.
In diesem Herbst hat Apple die neue Funktion Personal Voice eingeführt, die mit iOS 17, iPadOS 17 und macOS Sonoma verfügbar ist. Mit Personal Voice können Nutzer:innen, bei denen die Gefahr besteht, dass sie ihre Sprachfähigkeit verlieren, eine Stimme erzeugen, die wie ihre eigene klingt, indem sie eine Reihe von Textaufforderungen vorlesen, um 15 Minuten Audio aufzunehmen. Apple ist seit langem ein Pionier auf dem Gebiet der neuronalen Text-to-Speech-Technologie. Mit Personal Voice ist Apple in der Lage, neuronale Netze vollständig auf On-Device zu trainieren, um die Zugänglichkeit von Sprache zu verbessern und gleichzeitig die Privatsphäre zu schützen.
„Organisationen für Menschen mit Einschränkungen sind sehr daran interessiert, dass Stellvertreter in unserem Namen sprechen“, sagt Ingham. „In der Vergangenheit haben Dritte oder Familienmitglieder für Menschen mit Einschränkungen gesprochen. Wenn Technologie es ermöglicht, die eigene Stimme zu haben und zu behalten, dann ist das Autonomie und Selbstbestimmung.“
Ingham hat seine Personal Voice für Apples „The Lost Voice“ erstellt, in der er sein iPhone nutzt, um ein neues Kinderbuch gleichen Namens vorzulesen, das für den Internationalen Tag der Menschen mit Einschränkungen geschaffen worden ist. Als er die Funktion zum ersten Mal ausprobiert hat, ist Ingham überrascht gewesen, wie einfach sie zu erstellen war und wie sehr sie nach ihm geklungen hat.
„Es war total unkompliziert, ich war ziemlich erleichtert“, sagt er über die Stimme, die aus seinem iPhone gekommen ist: „Ich bin wirklich froh, dass es meine Stimme und mein Sprachstil ist und nicht eine amerikanische, australische oder britische Stimme.“
Personal Voice auf einem iPhone 15 Pro (links) und ein mit Live Speech eingegebener Satz auf einem iPhone 15 Pro (rechts).
Mit Personal Voice und Live Speech können Nutzer:innen, bei denen die Gefahr besteht, dass sie ihre Sprachfähigkeit verlieren, eine Stimme erzeugen, die wie die eigene klingt, und dann einfach eintippen, was sie sagen möchten, und es laut vorlesen lassen.
Live Speech, eine weitere Spracherkennungsfunktion, die Apple im Herbst dieses Jahres eingeführt hat, ermöglicht es Anwender:innen, das zu sagen, was sie sagen möchten, und den Satz laut vorlesen zu lassen, entweder mit der eigenen Stimme oder mit einer der integrierten Stimmen des Systems. Menschen mit körperlichen, motorischen und sprachlichen Einschränkungen können auf die für sie natürlichste und bequemste Weise kommunizieren, indem sie Live Speech mit Funktionen wie Switch Control und AssistiveTouch kombinieren, die Alternativen zur Interaktion mit ihrem Gerät durch physische Berührung bieten.
„Technologie kann entscheidend sein, um die eigene, natürlich klingende Stimme zu erhalten“, sagt Blair Casey, Geschäftsführerin der gemeinnützigen Organisation Team Gleason. Die Organisation unterstützt Menschen mit Amyotropher Lateralsklerose (ALS), eine Krankheit, die bei einer:m von drei diagnostizierten Patient:innen zum Verlust der Stimme führt. „Unsere Stimme ist Teil unserer Identität“, sagt Casey. „Wenn Krankheiten wie ALS drohen, uns die Fähigkeit zu sprechen zu nehmen, können Tools wie Personal Voice helfen, weiterhin wie sein einzigartiges, authentisches Selbst zu klingen.“
„Bei Apple entwickeln wir für alle, und das beinhaltet ganz besonders auch Menschen mit Einschränkungen“, sagt Sarah Herrlinger, Senior Director of Global Accessibility Policy and Initiatives bei Apple. „Kommunikation ist ein wesentlicher Bestandteil dessen, was uns menschlich macht, und wir setzen uns dafür ein, nicht sprechende Nutzer:innen ebenso zu unterstützen wie diejenigen, bei denen die Gefahr besteht, dass sie ihre Sprachfähigkeit verlieren."
Für Ingham ist Personal Voice nur eines von vielen Hilfsmitteln, die es ihm ermöglichen, weiterhin das zu tun, was er liebt.
Ein Live Speech-Satz abgespielt in Tristram Inghams eigener Stimme auf einem iPhone.
In „The Lost Voice“ nutzt Tristram Ingham die neuen Sprachfunktionen von Apple, darunter Live Speech (im Bild), um sich mit seiner eigenen Stimme eine Gutenachtgeschichte vorlesen zu lassen.
„Ich bin nicht bereit, nur zu Hause zu sitzen“, sagt Ingham. „Ich arbeite, engagiere mich ehrenamtlich in der Community und möchte einen sinnvollen Beitrag leisten. Technologie hilft mir dabei.“
Zu Inghams beruflichen Erfolgen zählt die Erfindung des weit verbreiteten epidemiologischen Konzepts der COVID-Blase, das er als Erster vorgeschlagen hat, um Menschen mit Einschränkungen und geschwächtem Immunsystem in der Frühphase einer Pandemie zu schützen. Er ist auch Vorsitzender der nationalen Vertretung der Māori mit Einschränkungen und berät das neuseeländische Gesundheitsministerium, was seine Arbeit als leitender Forscher an der medizinischen Fakultät der Universität von Otago in Wellington ergänzt.
Am wichtigsten ist ihm jedoch der persönliche Kontakt zu Freund:innen und Familie, unabhängig vom Zustand seiner Stimme.
„Ich habe drei Enkelkinder“, sagt er. „Ich lese ihnen gerne Gutenachtgeschichten vor. Sie kommen oft zu mir und übernachten hier, und sie lieben Geschichten über Meerestiere, Tsunamis und solche Dinge. Und ich möchte einfach sichergehen, dass ich das auch in Zukunft machen kann.“
„Man weiss nie, was passieren wird“, fährt er fort, „und wenn man etwas so Wertvolles hat, einen Taonga — einen Schatz — dann sollte man alles tun, um ihn zu bewahren.“
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